Neben Farbe, Muster und Größe trägt das Verlegemuster von Fliesen maßgeblich zur Atmosphäre und zum Stil eines Raumes bei. Kunden sollten dahingehend entsprechend beraten werden. Römischer Verband, Kreuzfuge, Fischgrätmuster oder Polygonalverband – der entscheidende Gesamteindruck hängt letzten Endes auch von Fliese und Fugenbreite ab: Während schmale Fugen das Fliesenformat hervorheben, kontrastieren farbige Fugen bei der individuellen Innenraumgestaltung.
Ob eher der klassische Look oder aber außergewöhnliche Effekte erzielt werden sollen, finden Sie im Beratungsgespräch mit Ihrem Kunden heraus. Denn auch wenn manche Trends ins Auge stechen, sie passen nicht zu Jedem. Umgekehrt kommen unterschiedliche Formate und Oberflächen erst richtig gut zur Geltung, wenn sie zum Beispiel nicht im klassischen Kreuzverband verlegt werden.
Grundsätzlich aber gilt: Fliesen sind ein dauerhafter Boden- und Wandbelag und sollten daher hinsichtlich des persönlichen Geschmackes und Stils gut gewählt sein. Als Orientierung haben wir die Top 10 der beliebtesten (und über Jahrzehnte bewährtesten) Verlegearten zusammengestellt.
Ein wahrer Klassiker: Zeitlos und dennoch schlicht und modern wirkt der Kreuzverband, bei dem Fliesen immer bündig zueinander verlegt werden. Die Ecken der einzelnen Fliesen bilden auf diese Weise ein Kreuz. Derzeit besonders beliebt sind Großformate in den Größen 30 x 60 cm, 60 x 60 cm sowie in einer Länge ab 120 cm. Generell unterschiedet man den Parallel- und den Diagonalverband: Während die quadratischen oder rechteckigen Fliesen beim Parallelverband – übrigens die bevorzugte Verlegeart von Großformaten – mit durchlaufenden Fugen verlegt werden, werden die Fliesen beim Diagonalverband um 45 Grad verdreht angeordnet.
Eine regelrechte Renaissance erlebt dieser Tage der Verband (auch Versatz genannt), ein typisches Verlegemuster aus dem 19. Jahrhundert, bei dem die Fliesen leicht gegeneinander versetzt verlegt werden. Man trifft diesen Stil heute häufig im urbanen Umfeld wie Cafés, doch auch im Privatbereich schenkt der Verband, vor allem wenn die beliebten Retrofliesen im Metrostil eingesetzt werden, eine zeitgemäße Optik. Skandinavisch schlicht ist ein Interieur-Stil, der durch diesen "Vintage"-Look besonders geadelt wird. Geeignet für alle rechteckigen Formate.
Bei dieser Variante verlaufen die Fugen in einer Richtung um eine halbe Länge versetzt. Dabei erinnert das Fliesenbild an Treppenstufen. Wenn ein symmetrischer Effekt gewünscht ist, der dennoch für Spannung sorgen soll, ist der Halbverband eine gute Alternative. Doch Vorsicht bei Fliesen in Holzoptik – hier wirkt dieses Verlegemuster unruhig und chaotisch.
Eine besonders lebendige Wirkung erzielen Fliesen im Viertelverband: Einheitliche große Fliesen werden von Reihe zu Reihe jeweils um ein Viertel Länge versetzt, die Fugen laufen entsprechend. Das Verlegemuster ist im Übrigen auch als Drittelverband realisierbar, hierbei wird die Fliesenbreite einfach in drei gleichmäßige Abschnitte aufgeteilt. In beiden Fällen kommen vor allem rechteckige Fliesenformate ideal zur Geltung. Ein Pluspunkt ist, dass beide Muster für fast alle rechteckigen Bodenfliesen geeignet ist – unabhängig von ihrer Größe.
Raffiniert, harmonisch, elegant – dem römischen Verband werden viele effektvolle Eigenschaften nachgesagt. Zu Recht. Das Muster besteht aus vier oder sechs verschiedenen Grundformen, die sich regelmäßig wiederholen. Was auf den ersten Blick nach einer beliebigen Fliesenanordnung aussieht, offenbart sein komplexes geometrisches System erst auf den zweiten Blick. Umso wichtiger sind Professionalität und Erfahrung.
Denn nicht ohne Grund gilt der Römische Verband als die hohe Kunst des Fliesenlegens. Der Name geht übrigens auf entsprechend gestaltete, antike Böden im Römischen Reich zurück. Einer Theorie zufolge sollen Architekten dieses Verlegemuster entwickelt haben, um Kosten beim Materialzuschnitt zu sparen. Apropos: Naturstein und Fliesen eignen sich gleichermaßen für dieses zeitlose Dessin.
Polygon heißt Vieleck. Fliesen beim Polygonalverband – meist im Mosaik angeordnet – sind also nicht ausschließlich rechteckig. Während exakte geometrische Verlegeformen für Symmetrie sorgen, wirkt der Polygonalverband lebendig und schafft eine natürliche Optik. Das unterstreicht nicht zuletzt die Wahl des Baumaterials, natürliche Oberflächenfinishs empfehlen sich bevorzugt für dieses Fliesenbild.
Wie eine heimelige Wabe wirken die sechseckigen, nebeneinander verschachtelten Fliesen. Gerade durch unterschiedliche Größen können unterschiedliche Effekte erzielt werden: Als kleine Mosaike etwa heben Hexagon-Fliesen bestimmte Bereiche, zum Beispiel im Badezimmer, hervor. Interessante Effekte bilden auch gemusterte oder farbige Fliesen, die in Kombination mit einer Grundfarbe für Abwechslung sorgen. Für eine grundlegende Harmonie sorgt bei diesem Trend die natürliche Wabenform.
Nomen est Omen? Das trifft nicht immer zu. Auch wenn dieses Verlegebild nach Chaos klingt, ohne eine gewisse, sich wiederholende, Grundstruktur funktioniert es nicht. Die Fugen laufen in eine Richtung, jede Fliesenreihe aus Fliesen unterschiedlicher Formate beginnt mit einem anderen Abstand: Das Abfallstück der zuvor verlegten Reihe bildet die Startfliese für die neue Reihe und so weiter. Eine zur Fliese kontrastierende Fugenfarbe macht das Fliesenbild übrigens besonders raffiniert. Es ist allerdings eher für einen ländlichen Wohnstil zu empfehlen, da es das Gegenteil des ‚clean chic’ verkörpert.
Abermals waren die Römer formgebend: Beim Blick auf diese wiederholt ineinander verschachtelten Fliesen – eine Fliese liegt mit der kurzen Seite an der langen Seite der nächsten Fliese – muss man unwillkürlich an eine Fischgräte denken. Das Spannende: Ein Fischgrätmuster wirkt modern und zeitlos zugleich.
1. Wählen Sie einen Anwendungsbereich aus:
Badfliesen
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Dekore & Bordüren
Parkett, Laminat, Vinyl
2. Wählen Sie eine Stilrichtung aus:
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